1. |
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Eine Welt die immer mehr zu Zweifeln führt
In der der Mensch sich endlos selbstlos profiliert
Sich zur strahlenden Gottheit unter Göttern krönt
Vermeintlich Schwächeres mit wunden Füßen tritt
Anstatt uns selbst zu bekehren
Mehren wir die falschen Lehren
Die uns unsere Existenz erklären
Phantasielitaneien
Geschrieben um uns zu befreien
Von hinterfragender Vernunft
Eine Zeit die wie Sand durch unsere Hände rinnt
Und wir im rostend gold‘nen Käfig freudlos vegetieren
Unser Hier und Jetzt dem Damals gleicht
Unsere Zukunft nur brennende Ruinen zeigt
In dubio pro misanthropia
Zweifel und Abkehr gegenüber Meinesgleichen
In dubio pro misanthropia
Gefangen im Rausch der dekadenten Selbstzerstörung
Eine Natur die uns ihre Kinder nennt
Von der wir stets erhalten ohne Gegenwert
Wird von unserer Gier nach Reichtum täglich malträtiert
Der Letzte von uns wird erkennen wer am Ende resigniert
Anstatt das Leben zu bewahren
Scharten wir in all den Jahren
Nur Verderben um uns selbst
Rabenschwarze Dystopiegedanken
Deren dornenreiche Ranken
Sich durch meine Psyche ziehen
In dubio pro misanthropia
Zweifel und Abkehr gegenüber Meinesgleichen
In dubio pro misanthropia
Gefangen im Rausch der dekadenten Selbstzerstörung
In dubio pro misanthropia
Defecit populus, homines ad abyssum
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2. |
Legion Der Konformisten
08:32
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Umringt von tristen und grauen Phantomen
Die mich verfolgen Tag für Tag
Wie eine endlose Gefangenschaft
Im Kollektiv der blassen Duplikate
Ihr wisst alles, ihr wisst nichts, diktierte Ideale
Pseudoreferenten welche an der Oberfläche schwätzen
Verfechter des Brauchtums, Ritualbewahrer
Was lange währt, kann so falsch nicht sein
Im Gleichschritt marschierend mit krampfhaft lächelndem Gesicht
Ich fürchte mich vor diesen aufgesetzten Fratzen
Auf in das Nichts, Legion der Konformisten
Ihr seid so lange schon dem Untergang geweiht
Voran, ihr standhaften Opportunisten
Richtet euer Banner nach dem lautesten Geschrei
Die immergleichen Konversationen
Von jenen die sich selbst zum Zentrum deklarieren
Die immergleichen Indoktrinationen
Von jenen die sich selbst zum Vorbild stilisieren
So driften wir dahin
Im Rausche der Dekaden
Mit guter und gequälter Miene
Zum bösen Spiel
Zu wenige durchbrechen diese Posse
Um zu tun was ihre Sehnsucht ihnen rät
Auf in das Nichts, Legion der Konformisten
Ihr seid so lange schon dem Untergang geweiht
Voran, ihr standhaften Opportunisten
Richtet euer Banner nach dem lautesten Geschrei
Schließlich habt ihr euch zu allem Überfluss in aller Demut
Zu Gottes Ebenbild erhoben
Und dies auf rissigem Pergament notiert
Eure Religionen habt ihr damit selbst initiiert
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3. |
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Es rauscht der Wind
Durch Wälder, über Höhen
Er singt sein Klagelied
Im Abendlicht
Fernes Grollen
Und helles Gleißen
Überbringen Kunde
Vom Sturm der auf uns zielt
Zieht euch zurück
Schließt das Tor
Bringt was euch lieb ist
Ins vermeintlich sichere Zuhaus’
In dieser Nacht
Werdet ihr verstehen
Nicht der Mensch
Sondern die Natur wird auferstehen
Alle Mauern werden fallen, alle Dämme werden brechen
Wilde Ranken werden unser Hab und Gut verzieren
Nichts was uns schützt, nichts was uns rettet
Schließlich werden die Elemente triumphieren
Es rauschte der Wind
Durch Wälder, über Höhen
Er sang sein Klagelied
Im Abendlicht
In dieser Nacht
Haben wir erkannt
Wer nur nimmt und nicht gibt
Wird von dieser Welt verbannt
Alle Mauern werden fallen, alle Dämme werden brechen
Wilde Ranken werden unser Hab und Gut verzieren
Nichts was uns schützt, nichts was uns rettet
Schließlich werden die Elemente triumphieren
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4. |
Greisgedanken
10:27
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Verwelkt, zu Staub zerfallend wie ein Blatt im Herbst
Wie ein bleiches Bild das die Farben verliert
Was einst jung und schön, ist nun alt und grau
Früher voller Hoffnung, heute einzig irritiert
Der Blick schweift nun zurück auf die Vergangenheit
Was ein Leben bringt ist mit Geld nicht aufgewogen
Stets Gott gefällig für den Einzug in das Himmelreich
Oder habe ich mich am Ende selbst belogen
Lieber Heiland mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm
Wär so gerne gut und rein wie die lieben Engelein
Hab nach deinem Wort gelebt, hab nach deinem Reich gestrebt
Und so beichte ich all dies ewiglich
Meine kleine Welt umzäunte ich vor Jahrzehnten schon
Als Wachturm fungierten die Dogmen
Fremdes, Neues, Unbekanntes durfte nicht passieren
Vor den Heiligen darf ich mein Gesicht nicht verlieren
Nun erkennen meine trüben Augen das was ich versäumte
Und ich niemals das tat was ich einst sehnlichst erträumte
Mein Verlangen habe ich mir sittsam untersagt
Hätte ich dies alles doch schon früher hinterfragt
Lieber Heiland mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm
Wär so gerne gut und rein wie die lieben Engelein
Hab nach deinem Wort gelebt, hab nach deinem Reich gestrebt
Und so beichte ich all dies ewiglich
Selbst am Ende des Wegs ist nicht zu spät
Seinen Geist zu befreien
Die Ketten und Fesseln zu lösen
Und auszubrechen
Zu erleben was verboten wurde
Zu sagen was verschwiegen wurde
Das Denken zu reformieren
Und sich selbst und sein Leben neu zu definieren
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5. |
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Lasst uns gemeinsam in Selbstmitleid darben
Vom Unglück verfolgt, mit Wut übersät
Wir lebten doch stets in Monotonie
Und wussten so vieles und erkannten nichts
Stets auf der Suche nach Wahrheit und Lüge
Fakten sind dehnbar, Vernunft ist oft labil
Wächter der Sitte
Der Anklage fröhnend
Schuld sind wir niemals
Es wäre zu leicht
Koriphäen des Alltags
Kommentatoren
Agitatoren
Einer trügerischen Welt
Elegie der Gescheiten
Kritik der Erkenntnis
Gescheiterte Seelen
In Leid und Neid vereint
Nun lauscht auch weiter mit Glut in den Augen
Dem lautesten Herold, Angst schürt sein Wort
Doch wundert euch nicht wenn ihr wieder kniet
Habt zu laut geschrien und noch lauter geschwiegen
Koriphäen des Alltags
Kommentatoren
Agitatoren
Einer trügerischen Welt
Verkünder der Zwietracht
Dichter und Denker
Richter und Henker
Dieser virtuellen Welt
Elegie der Gescheiten
Kritik der Erkenntnis
Gescheiterte Seelen
In Leid und Neid vereint
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6. |
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Verloschen ist die Glut der Sonnwendfeuer
Das Dunkel ist zurückgekehrt
Die Gebete sind im Herbstwind verhallt
Auf Knien habt ihr eure Götter um Beistand angefleht
Die Nacht zwingt euch erneut zur Einkehr
Gedanken kreisen um eure Existenz
Im gezwungenen Beisammensein der Sippe
Blickt ihr in die Zukunft mit Tränen im Gesicht
Ihr jämmerlichen Menschen sprecht von Rettung, sprecht von Güte
Seht euch selbst als Weltenwächter, wollt die Tugend selbstlos wahren
Ich sage euch ihr seid nicht fähig eure Ziele zu erreichen
Wie wollt ihr belehren ohne Ratschlag anzunehmen
Gefangen in sozialen Netzen und in Gruppen leerer Worte
Taumelt ihr mit nackten Füßen über Scherben eurer Spiegel
Hofft ihr noch voll Zuversicht
Oder merkt ihr wie der Schein zerbricht
Und die Erde wird sich drehen
Auch die Zeit bleibt nicht stehen
Wir kamen, versagten und gehen
In das Nichts, in die Unendlichkeit
Was wird an uns erinnern wenn auch der Letzte geht
Asphaltierte Wege, Monumente aus Granit
Ihr alle habt für eure Zukunft lauthals demonstriert
Doch heimlich still und leise habt ihr sie durch eure Habsucht ruiniert
Was wird ohne uns Menschen sein
Die Natur wird sich erneut befreien
Und die Erde wird sich drehen
Auch die Zeit bleibt nicht stehen
Wir kamen, versagten und gehen
In das Nichts, in die Unendlichkeit
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